Wassermühle Kirchbrak

Die Untere Mühle ist die letzte von einst zahlreichen Wassermühlen an der Lenne

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In Kirchbrak gab es schon zu alten Zeiten zwei am Flüsschen Lenne gelegene Wassermühlen: die Obere und die Untere Mühle. Von beiden künden Urkunden bereits Anfang des 14. Jahrhunderts. So wird gegen 1300 die „overe molen tho Kerkbrak“ aufgeführt. Wenn es eine Obere Mühle gab, dann sicher auch eine Untere. Diese wird im Wickenser Erbregister von 1550 als Hägermühle genannt. Die Untere Mühle wurde also als hägerisches Erbgut in der Zeit der Hägersiedlung erbaut. Die Häger waren im 13. Jahrhundert flämische Einwanderer, die besondere Vorrechte und Vergünstigungen der Landesherren genossen.

Beide Kirchbraker Mühlen haben über die Jahrhunderte eine bewegte Geschichte mit zahlreichen Besitzerwechseln und vielen Veränderungen aufzuweisen. Die Obere Mühle wandelte sich von der alten Getreidemühle über eine Sägemühle bis zu der 1878 gegründeten Holzwarenfabrik August Müller+Co. (Amco), die inzwischen nicht mehr besteht. Um 1924 entschloss sich der damalige Besitzer der Unteren Mühle zu einem grosszügigen Um- und Neubau und zur Umstellung der von einem Wasserrad angetriebenen Mühle auf Turbinenbetrieb. Die heutigen Besitzer erneuerten 1962 die Turbinen und betrieben die weitgehend modern eingerichtete Untere Mühle als Getreidemühle mit zwei Doppelwalzstühlen und einem Schrotgang.

Verschwunden ist das Mühlrad und die Mühlsteine drehen sich nicht mehr. Geblieben ist das imposante Mühlenanwesen und die letzte einstige Wassermühle an der Lenne. 2015 wurde die funktionsfähige Untere Mühle mit der Mühlenausstattung und dem Mühlengraben in das Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen.

Für Besucher ist die Mühle nicht geöffnet.

Quelle: Chronik des Kirchspiels Kirchbrak, 1985 Hans Hölscher und Friedrich Schreiber.

Galerie Wassermühle

Galerie alter und neuer Fotos der letzten von vielen Wassermühlen an der Lenne.
Untere Mühle neu
Untere Mühle alt
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