Bereits im Jahr 800 nach Christus wurde der Name Kirchbrak erstmals in einem amtlichen Dokument des Klosters von Fulda erwähnt. Vermutlich wurde die romanische Kirche im unwegsamen Brachland über einer alten heidnischen Kultstätte errichtet, um diese in Vergessenheit geraten zu lassen. Urkundlich belegt ist die erste Altarweihe vor 900 Jahren. Das Kirchenschiff und der Turm vermitteln einen wehrhaften Eindruck. In der Tat fanden im Mittelalter die Dorfbewohner hier in kriegerischen Zeiten Zuflucht. Die über einen Meter dicken Steinmauern der Kirche haben bestimmt so manchem der zahlreichen Angriffe standgehalten.
An der Ostwand befinden sich seltene Fresken und Weihekreuze aus dem 13. Jahrhundert. Sie waren mehrfach übermalt und wurden erst 1959 bei Restaurierungsarbeiten wieder entdeckt. Im Chorraum stehende Grabsteine stammen aus der Zeit um das Jahr 1600. Sehr auffällig ist der farbenfreudige barocke Kanzelaltar aus dem Jahre 1634. Die aus Holz geschnitzten Reliefs zeigen die Geburt, die Kreuzigung und die Himmelfahrt Christi. Besonders interessant ist die Darstellung des Abendmahls mit 13 Jüngern. Die Orgel ist seit 275 Jahren im Dienst. Einzelne Bestandteile wurden erneuert, eine komplette Orgelsanierung erfolgte im Winter 2013.
Seit 2005 verbindet ein Pilgerweg die ehemaligen Zisterzienserklöster Loccum bei Hannover und Volkenroda in Thüringen. Eine Station auf dem 300 Kilometer langen Weg durch abwechslungsreiche Naturlandschaften ist auch die evangelisch-lutherische Kirche St. Michael in Kirchbrak. Viele kleine und große Geheimnisse verstecken sich in und um die Kirche. Es lohnt sich deshalb eine Führung in Abstimmung mit dem Pilgerbeauftragten A. Meier, Telefon 05533 3079, Kontakt per Mail. Von Anfang April bis Ende Oktober ist die Kirche geöffnet.